CDU und SPD loben Ausbau der Ratinger Bus-Haltestellen
Sowohl CDU als auch SPD haben in der Vergangenheit immer wieder auf eine Attraktivierung des ÖPNV in Ratingen gedrängt. Beide Parteien sehen unter anderem voll ausgestattete, barrierefreie Haltestellen mit Wetterschutzhäuschen hierfür als eine wichtige Komponente an. Aus dieser Überzeugung entstand im letzten Jahr ein umfangreicher Antrag zum Bau von Wetterschutzhallen an stark frequentierten Haltestellen im Stadtgebiet. Mit der nun im Rat beschlossenen Vorlage werden erste Verbesserungen erzielt.
Wer in Ratingen auf den Bus wartet, findet sich nicht selten an einem Haltestellenschild mit Papierkorb wieder. Viele Haltestellen weisen keinen Witterungsschutz, keine Sitzbänke und keinen barrierefreien Einstieg auf. Elektronische Anzeigen, wann der nächste Bus kommt, gibt es in ganz Ratingen nur am Düsseldorfer Platz, obwohl es auch an anderen Stellen stark frequentierte Umsteigepunkte gibt. „Kurz gesagt, beim Ausbaustand der ÖPNV-Haltestellen haben wir in Ratingen Verbesserungsbedarf“, so Gerold Fahr, CDU-Fraktionsvize. SPD-Ratsherr Gero Aschenbroich sieht das ähnlich: „Wir hinken auch im Vergleich mit umliegenden Städten deutlich hinterher, was Wartehäuschen und Barrierefreiheit angeht“, so der SPD-Politiker.
Dabei sind sich beide Parteien einig: Gut ausgebaute Haltestellen sind ein wichtiger Baustein für einen attraktiven, gut genutzten ÖPNV. „Niemand möchte im Regen oder in heißer Sonne warten, da fällt die Wahl dann doch eher auf ein trockenes und klimatisiertes Auto“, so Gerold Fahr.
Umsetzungsversuche der Stadt in der Vergangenheit haben nur einige einzelne neue Wartehäuschen erbracht.
Ende letzten Jahres machten CDU und SPD gemeinsam einen großen Wurf, der in einem Antrag ein konkretes Haltestellenkonzept mit Priorisierung, Ausstattungsstandards und konkreter Planung forderte. Dabei soll ab 2024 priorisiert nach Nutzungsfrequenz, Umsteigehaltepunkt und Umgebungs-Nutzerpotential gebaut werden.
Nach einstimmigem Beschluss des Rates legte die Verwaltung zeitnah eine entsprechende Vorlage vor, die vor den Sommerferien beschlossen wurde. „Im Mai präsentierte die Verwaltung eine Planung, 36 Haltepunkte in einem Zeitraum von drei Jahren mobilitätsgerecht, also barrierefrei und mit Wartehäuschen ausgestattet, zu bauen“, berichtet Gero Aschenbroich.
Konkret wurden Fördermittel beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) beantragt und ein entsprechender Plan mit Standards für die Umbauten beschlossen. Unter den 36 Haltepunkten (ein Punkt entspricht einem Steig einer Haltestelle) sind wichtige Haltestellen wie Bechemer Straße, Lintorfer Rathaus; Dieselstraße, Im Bruch, Oberstraße, Ulmenstraße und Am Söttgen. Beide Politiker sind sich einig: „Das ist ein wichtiger und im Hinblick auf die hohe Förderung durch das Land NRW auch bezahlbarer Schritt für den Ratinger ÖPNV!“
Beide Fraktionen lobten jetzt das engagierte Vorgehen der Verwaltung: „Die Verwaltung hat sich unseren Antrag zu Herzen genommen und viele für uns wichtige Inhalte und auch Zeitpläne übernommen. Uns ist wichtig, dass es vorangeht und man Erfahrungen für eine zügige Umsetzung sammelt“, so die beiden Politiker.
Nach den Sommerferien wird das Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt noch einmal die Prioritäten im Detail beraten und ggf. einzelne Änderungen vornehmen.
Die Verwaltung schreibt derweil die detaillierte Planungsleistung am Markt aus und hofft, ein leistungsfähiges Büro zu finden, damit 2024 tatsächlich Baubeginn ist.
„Wir werden die Umsetzung eng begleiten und gegebenenfalls frühzeitig politisch nachsteuern, um sicherzustellen, dass der Ausbau auch kommt“, so Aschenbroich. Gerold Fahr ergänzt: „In der Detailplanung geht es uns auch um Fahrradständer und USB-Lademöglichkeiten an geeigneten Haltestellen und um die seit vielen Jahren erwarteten dynamischen Fahrgastinformationen (DFI) - beginnend mit Umsteige- und stark frequentierten Haltestellen.“