Der Hauptausschuss beschließt Resolution zur Unterstützung und finanziellen Stärkung des St. Marien Krankenhauses
Das St. Marien Krankenhaus Ratingen ist wegen der multiplen Krisen der letzten Jahre und der daraus resultierenden Inflation seit 2021 in der Verlustzone. Damit befindet es sich in guter Gesellschaft mit 69% der Krankenhäuser, wie die Deutsche Krankenhausgesellschaft schätzt. Heute nimmt das Krankenhaus an einem bundesweiten Aktionstag teil, der auf die Missstände aufmerksam machen soll. Der Hauptausschuss hatte den Protesttag zum Anlass genommen, auf die finanzielle Not des Krankenhauses mit einer breit getragenen Resolution aufmerksam zu machen.
Wer in Ratingen in die Notaufnahme muss oder andere, akute gesundheitliche Beschwerden hat, für den ist das St. Marien Krankenhaus die erste Anlaufstelle. Es ist das einzige Akutkrankenhaus im Stadtgebiet und aus allen Ortsteilen schnell erreichbar. Bis 2020 konnte das Krankenhaus, das in kirchlicher Trägerschaft liegt, stets solide Finanzen vorweisen - eine Besonderheit in der seit Jahren schwierigen Krankenhauslandschaft. Doch in 2021 hat sich die Situation verändert.
„Die enormen Belastungen der letzten Jahre wie beispielsweise Corona, Russischer Angriffskrieg in der Ukraine, die daraus folgenden Weltmarktentwicklungen und die daraus folgende Inflation sind auch am St. Marien Krankenhaus nicht spurlos vorbeigegangen“, erklärt Ewald Vielhaus, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion. „Das Krankenhaus muss die gestiegenen Preise und neuen Tarifabschlüsse zahlen, bekommt diese Mehrkosten jedoch nicht ausgeglichen. Dies führt seit 2021 dazu, dass unser Krankenhaus Verluste einfahren muss“, so Vielhaus weiter.
Eine Situation, die den Betrieb des Krankenhauses langfristig gefährden könnte. „Bisher ist St. Marien noch stabil, jedoch ist die aktuelle Situation eine starke Belastung und Gefahr. Deswegen fordern wir mit der Resolution des Stadtrates die verantwortlichen Minister auf Bundes- und Landesebene auf, ein Vorschaltgesetz mit einem Inflationsausgleich zu entwickeln“, erläutert Gerold Fahr, ebenfalls stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Finanz-Experte der Christdemokraten. „Die Ratsfraktionen unterstützen mit einer überwältigenden Mehrheit die Position des St. Marien Krankenhauses und zeigen gleichzeitig, wie wichtig der Standort und die Akutversorgung in Ratingen sind“, so Fahr weiter.
Die Resolution geht auch auf die bevorstehende Krankenhausreform des Landes NRW und die Gefahren für den Ratinger Standort ein. Fahr erklärt dazu: „Kleinere Krankenhäuser in der Nähe von Großstädten sind nach der vorgesehenen Systematik grundsätzlich in ihrem Bestand gefährdet.“
Die Resolution wird nun an die Landes- und Bundesgesundheitsminister, den Landrat, die Vorsitzenden der Gesundheitsausschüsse in Land, Bund und Kreis sowie die örtlichen Abgeordneten in Düsseldorf und Berlin verschickt.