Windräder auch in Ratingen geplant?
1,8% von NRW müssen bis 2032 als Potenzialflächen für Windkraftanalgen ausgewiesen werden. Die schwarz-grüne Landesregierung will dieses Ziel bereits 2025 erreicht haben. Die CDU will wissen: kommen Flächenumwidmungen auch auf Ratingen zu?
Für die Energiewende ist der Umstieg auf erneuerbare Energien wie Solar- und Windenergie unabdingbar und seit langem erklärtes politisches Ziel. Doch insbesondere bei Windkraftanalgen stockt der Ausbau, auch weil ausgewiesene Flächen fehlen. Der Bund fordert von den Bundesländern daher, bis 2032 1,8% ihrer Landesflächen für den Bau von Windkraftanlagen freizugeben. NRW will dieses Ziel bereits 2025, also innerhalb der nächsten zwei Jahre, erreichen. Dafür hat das Land eine „Potenzialanalyse für Windenergieflächen“ in Auftrag gegeben, die nun fertig ist und den Weg weisen wird.
„Wir begrüßen die Anstrengungen der schwarz-grünen Landesregierung, bereits frühzeitig Klarheit bei möglichen Flächen für Windkraftanlagen zu schaffen“, betont CDU-Fraktionsvize Ewald Vielhaus. „NRW ist ein sehr heterogen bevölkertes Bundesland, vom dünn besiedelten, von Agrarflächen geprägten Niederrhein bis hin zur stark besiedelten und verdichteten Rhein-Ruhr Region, in dessen Herzen Ratingen liegt. Dazu kommen in Ratingen Aspekte wie zahlreiche Schienen- und Straßenverbindungen sowie die Einflugschneise des Flughafens, die in der Vergangenheit als Argumente gegen Windkraftanlagen vorgebracht wurden“, so Vielhaus weiter. „Wir gehen daher davon aus, dass Ratingen auch weiterhin auf Grund seiner dichten Besiedelung und den zahlreichen anderen Faktoren keine neuen Windkraftanalgen durch die Vorgabe des Landes bekommen wird!“
Wichtig ist aus Sicht der CDU, frühzeitig informiert zu sein, sollten Erkenntnisse der NRW-Potenzialanalyse diesen früheren Ablehnungsgründen dennoch widersprechen.
„Sollte die Landesregierung dennoch überraschend planen, Flächen für Windkraftanlagen auf Ratinger Stadtgebiet auszuweisen, so darf dies nicht im Gegensatz zu den langfristigen Siedlungs- und Flächenplanung stehen“, erklärt Stefan Heins, CDU-Fraktionsvorsitzender, die Berichtanfrage, welche die CDU für den nächsten Umweltausschuss gestellt hat. „Wir haben, im Übrigen gemeinsam mit den umliegenden Kommunen, langfristige Pläne für neue Wohngebiete und Schienenanbindungen sowie das Ziel, unsere großzügigen und wichtigen Grünflächen und Wälder zu erhalten. Diese Vorhaben erfordern Weitblick, sodass wir mit dem erbetenen Bericht sicherstellen wollen, dass die Pläne der Landesregierung die aus unserer Sicht wichtigen Flächenentwicklungen in Ratingen nicht konterkarieren und wir im Zweifel gegensteuern können“, so Heins weiter.
Die Christdemokraten haben daher für den nächsten Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz, Klimafolgenanpassung und Nachhaltigkeit (UKKNA), der im August tagen wird, die Verwaltung gebeten, die Erkenntnisse der Potenzialanalyse für Ratingen einzuordnen.