Flächenentsiegelung statt Solarförderung – Ratsmehrheit für neue Fördermöglichkeiten statt Doppelförderung
Ratingen fördert weiter klimafreundliche und zukunftsorientierte Investitionen – und vermeidet dabei Doppelförderungen und Mitnahmeeffekte. Daher weicht die Solarförderung der Flächenentsiegelung.
Ratingens Umweltförderprogramm wird sich ab nächstem Jahr ändern – beendet wird die Förderung von Solaranlagen, das Geld soll künftig für die Entsiegelung großer Gewerbeflächen eingesetzt werden. „Wir achten in Ratingen sehr auf einen sinnvollen Umgang mit den Mitteln der Stadt“, so der Fraktionsvorsitzende und umweltpolitische Sprecher der Christdemokraten, Stefan Heins. „Daher haben wir Doppelförderungen und Mitnahmeeffekte, wie sie die Bürger Union weiterführen wollte, beendet und verwenden die Mittel für ein bisher nicht gefördertes, aber mikroklimatisch sehr wichtiges Thema: Die Flächenentsiegelung“, berichtet Heins weiter.
Rückblick: Seit 2021 förderte die Stadt die Investition in Photovoltaik-Anlagen – und das mit großen Zuspruch. Doch mit steigendem Interesse stieg auch die Wartezeit auf entsprechende Installationen, sodass die Förderfähigkeit teilweise verfiel. Gleichzeitig ist das eigentliche Ziel, einen Investitionsanreiz zu schaffen, dank der gestiegenen Preise im Energiesektor hinfällig, in den meisten Fällen lohnt sich der Kauf einer Anlage trotz hoher Anschaffungskosten. Die Verwaltung betonte im Ausschuss zudem, dass auf Grund der vielen Anfragen das Förderbudget in den zwei Jahren jeweils schnell abgefragt war und man so Gefahr lief, dass Installationswillige den Kauf verzögerten. „Wir begrüßen, dass so viele Ratingerinnen und Ratinger klimafreundlich ihren Strom selbst erzeugen wollen, sehen aber gleichzeitig, dass es genug Anreize zur Anschaffung gibt. So entfällt beispielsweise beim Kauf einer Anlage ab nächstem Jahr die Mehrwertsteuer“, erläutert Heins.
Die CDU unterstützte hingegen das Ansinnen der Verwaltung, die Mittel anderweitig, aber nicht weniger sinnvoll einzusetzen. Ab 2023 können Unternehmen mit Mitteln der Stadt Teile ihrer Gewerbeflächen entsiegeln und so einen positiven Beitrag zum Mikroklima und auch zur Wasserversickerung leisten. „Ziel war es hier, möglichst große, zusammenhängende Flächen auf einmal zu entsiegeln. Daher ist der Rat richtigerweise dem Antrag der BU, das Programm auf Privathaushalte auszuweiten, nicht gefolgt“, so Heins.