CDU Stadtverband Ratingen

Rede zur Verabschiedung von Bürgermeister Klaus Pesch

von Ewald Vielhaus, 1. Stellvertretender Bürgermeister der Stadt Ratingen in der Ratssitzung am 28. Oktober 2025

©CDU Ratingen©CDU Ratingen

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
lieber Klaus Pesch,

heute ist ein besonderer Tag. Nicht nur, weil wir die letzte Ratssitzung dieser Wahlperiode erleben, sondern vor allem, weil wir uns heute von einem Bürgermeister verabschieden, der über viele Jahre das Gesicht und die Stimme unserer Stadt Ratingen war.

Lieber Klaus,

du schließt heute ein Kapitel, das dich fast dein ganzes Berufsleben begleitet hat: erst als Beigeordneter, dann als Erster Beigeordneter - und schließlich seit 2014 als Bürgermeister unserer Stadt.

Mehr als drei Jahrzehnte Verantwortung, Engagement und Herzblut für Ratingen – das ist eine Lebensleistung mit nachhaltigen Ergebnissen, von denen wir alle noch lange profitieren werden. Es war mir ein Herzensanliegen, heute einige Worte zu deinem Abschied aus dem Bürgermeisteramt zu sprechen – nicht zuletzt, weil ich selbst nicht ganz unschuldig daran war, dass du 2014 in dieses Amt gewählt wurdest.

Wer dich kennt, weiß: Du warst nie der laute Typ. Du hast zugehört, abgewogen, gründlich überlegt – und dann entschieden. Sachorientiert, pragmatisch, verlässlich. Du hast einmal gesagt: „Man muss sehen, was man tun kann.“ Dieser Satz beschreibt dich zutreffend: bodenständig, lösungsorientiert, immer auf das Machbare bedacht.

Mit Klaus Pesch konnte und kann man streiten – aber man konnte sich auch immer auf ihn verlassen. Und wer mit dir in einer Sitzung gesessen hat, weiß: Selbst in angespannten Momenten hast Du es geschafft, die Stimmung wieder auflockern – leise, aber wirkungsvoll. In der Wahlperiode 2014–2020 hast du 54 Ratssitzungen geleitet, in der aktuellen werden es 40 Sitzungen sein. Ein einziges Mal durfte ich dich vertreten. Die „Königsdisziplin“ eines stellvertretenden Bürgermeisters. Es war mir eine Ehre!

 

Deine Leistungen in den Jahrzehnten deines Wirkens bleiben für alle Ratingerinnen und Ratinger sehr lange sicht- und spürbar. Ich möchte nur ein paar Highlights nennen.

· Deiner Tatkraft und Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass wir heute ein lückenloses Glasfasernetz in der eigenen Hand haben. Davon profitieren Bürger und Unternehmen enorm.

· Du hast den gordischen Knoten durchschlagen, der jahrelang den Neubau des Rathauses verhindert hatte. Das Rathaus und sein Umfeld stehen dabei sinnbildlich für den behutsamen Umbau unserer Innenstadt.

· Schließlich möchte ich noch die Bereiche Kitas und Schulen nennen, die bei dir stets die höchste Priorität hatten, quasi bis zur letzten Sekunde, wie das Beispiel des OGS-Baus an der Johann-Peter-Melchior-Schule zeigt. Mit enormem persönlichen Einsatz hast du dafür gesorgt, dass dieses Projekt in Rekordtempo noch vor den Herbstferien fertig wurde.

 

Du hast die Stadt durch herausfordernde Zeiten geführt – Pandemie, Energiekrise, Flüchtlingsunterbringung, Digitalisierung.

Trotz allem ist Ratingen stabil geblieben: Wie die neuesten Zahlen belegen: finanziell solide, wirtschaftlich stark und lebenswert und liebenswert wie eh und je. Du hast immer betont, dass gute Politik nur gemeinsam gelingt – mit Verwaltung, Rat und Bürgerschaft. Das ist vielleicht das, was dich am meisten auszeichnet: Du warst ein Bürgermeister, der das offene Wort nicht gescheut hat, der aber auch immer wieder den Schulterschluss mit dem Rat gesucht hat.

Du kamst von auswärts, bist aber Ratinger durch und durch geworden. Du hast einmal gesagt:

„Vor dreißig Jahren kam ich als Neubürger nach Lintorf – heute lebe ich hier mit Begeisterung und Herzblut.“

Diese Begeisterung war häufig spürbar – bei Stadtfesten, Vereinsjubiläen oder Gesprächen auf dem Markt. Du bist immer nahbar geblieben, hast nie vergessen, dass Verwaltung und Politik für die Menschen da sind. Heute sagst du also: Schluss mit dem Bürgermeisteramt. Aber wie sagte schon Trude Herr: „Niemals geht man so ganz…“

Ab dem 1. November wirst du weiterhin als Ratsmitglied der CDU diesem Gremium angehören und auch im Kreistag des Kreises Mettmann aktiv werden. Dein Herz schlägt also weiter für die Kommunalpolitik – nur in einer neuen Rolle.

Lieber Klaus,

im Namen vieler hier im Rat – und ganz persönlich – sage ich ganz einfach: Danke! Du hast Ratingen geprägt – und Ratingen wird dich nicht vergessen.

Ich wünsche dir für die kommenden Jahre, trotz deines Engagements im Rat: mehr Zeit für dich, für deine Familie und für das, was dir Freude macht.