Klage gegen Raststättenausbau in Hösel sichert Belange der Anwohner
Die Raststätte Hösel soll deutlich erweitert werden, um dem stetig steigenden Bedarf an LKW-Stellplätzen gerecht zu werden. Absolut verständlich und richtig, so die CDU-Fraktion Ratingen. Das allerdings der Ausbau ohne Lärmschutzmaßnahmen für die Anwohner auskommen soll, ist für Stadt und Politik nicht hinnehmbar. Nachdem bisherige Versuche scheiterten, legte die Stadt nun im Auftrag des Rates Klage ein.
Wer in Hösel oder Eggerscheidt wohnt, für den ist die A3 steter Begleiter. Nicht nur, weil die nahe Anbindung einen schnell von A nach B bringt, sondern auch, weil sie durch ihr Rauschen und ihren teilenden Charakter dauerpräsent ist. Nun soll die Raststätte Hösel ausgebaut werden. "Die Zahl des Schwerlastverkehrs steigt jedes Jahr, die A3 ist im Ratinger Abschnitt als Tor zwischen Rheinland, Ruhrgebiet und den Niederlanden besonders beliebt. Natürlich müssen die Fahrerinnen und Fahrer Stellplätze zur Rast finden, entsprechend nachvollziehen können wir den Ausbau. Wenn man sich vor Augen führt, dass die Stellplatzkapazität von jetzigen 79 Plätzen auf 210 Plätze erweitert werden soll, erahnt man die Ausmaße der Planungen", erläutert Robin Langer, CDU-Ortsverbandsvorsitzender von Hösel und Eggerscheidt. Damit rücke die Raststätte deutlich näher an bestehende Wohnbebauung heran. "Dies soll jedoch nach jetzigem Planungsstand ohne aktive Lärmschutzmaßnahmen wie eine Lärmschutzwand passieren. Dies würde unmittelbar zu mehr Lärm, Schutz und auch potenziellen Sicherheitsrisiken im Ortsteil führen", ist sich Langer sicher.
Michael Droste, CDU-Ratsherr für Hösel und Vorsitzender des Bezirksausschusses, erläutert, was Stadt und Politik bisher unternommen hätten. "Im März 2023 wurden die Ausbaupläne publik, wir haben prompt reagiert und die Planungen in Sondersitzungen des Bezirksausschusses und des Mobilitätsausschusses der Bevölkerung durch Fachleute erläutern lassen. Danach wurden die Befürchtungen der Anwohner zu Lärm, Licht, Schmutz und Kriminalität aufgenommen und durch die Stadt an die zuständigen Stellen weitergeleitet mit der Bitte um Berücksichtigung." Und was ist danach passiert? "Absolut nichts", stellten Droste und seine Mitstreiter der CDU nach der Offenlegung der Pläne im Februar fest. "Die Bedenken wurden komplett ignoriert, es finden sich keine Verbesserungen für die Anwohner in den jetzt vorgestellten Plänen. Das ist für uns nicht hinnehmbar!"
"Genau deswegen haben wir als Rat die Stadt unmittelbar beauftragt, gegen den Planfeststellungsbeschluss Klage einzulegen. Wir wollen nicht das Projekt verhindern, wir wissen um die Bedeutung einer leistungsfähigen Infrastruktur für unsere Wirtschaft. Dass aber zwei eh schon belastete Stadtteile nun noch näher an die Autobahn rücken sollen und dabei keine Schmutzmaßnahmen ergriffen werden soll, trotz einem Einsatz dafür seit erster Sekunde, können und werden wir nicht hinnehmen", erklärt Tatjana Pfotenhauer, CDU-Ratsfrau für Hösel und Eggerscheidt. Man werde nun den Fortgang der Klage und des Ausbauvorhabens engmaschig weiter verfolgen und die Stadt wie bisher in allen Maßnahmen zum Anwohnerschutz unterstützen, versichern die drei Politiker.