CDU Stadtverband Ratingen

Ratingen-West bekommt eine Rettungswache

Der Bedarfsplan für den Rettungsdienst des Kreises Mettmann erfordert für Ratingen und Heiligenhaus eine Qualitätsverbesserung. In diesem Zusammenhang wird eine weitere Rettungswache in Ratingen-West notwendig. Im Zuge der Pandemie wurde bereits eine Interimsrettungswache auf dem Gelände des Amtes 70, Robert-Zapp-Straße, eingerichtet. Diese wird jetzt weiterhin als Rettungswache bis zum geplanten Neubau genutzt.

Die Interimsrettungswache an der Robert-Zapp-Straße in Tiefenbroich bleibt bis zum Neubau in West bestehen | © CDU-Fraktion RatingenDie Interimsrettungswache an der Robert-Zapp-Straße in Tiefenbroich bleibt bis zum Neubau in West bestehen | © CDU-Fraktion Ratingen

Der neue Standort soll im Bereich Kaiserswerther Straße/Westtangente errichtet werden. „Ratingen-West ist ein Stadtteil mit der größten Bevölkerungsdichte. Hier leben 18.000 Einwohner auf 5,5 km². Mit einer Rettungswache in direkter Nähe kann das so genannte therapiefreie Intervall für eine Vielzahl von Notfallpatienten verbessert werden. Damit können die Bürger in Ratingen-West und Tiefenbroich innerhalb der geforderten acht Minuten erreicht werden“, erklärt Hans Rau, CDU-Ratsherr und Vorsitzender des Ortsverbandes Ratingen-West. Hans Rau ist Experte für das Thema Rettungsdienst, denn als langjähriger Rettungsdienstleiter und Lehrkraft im Rettungsdienst kennt er die Herausforderungen im Rettungswesen aus eigenen Erfahrungen. Er hat sich dafür eingesetzt, dass der Standort für die neue Rettungswache so dimensioniert wird, dass perspektivisch dort auch eine zweite hauptamtliche Feuerwache Platz findet. Denn der nächste Brandschutzbedarfsplan wird voraussichtlich auch eine Anpassung der Brandschutzkapazitäten ausweisen. „Die Beratungen zur Rettungswache waren außerordentlich konstruktiv und interessant. Beispielsweise werden Rettungswagen von der Leitstelle in Mettmann georeferenziert im Einsatz geführt. Die statistischen Daten und die inhaltlichen Ausführungen zeigen eindeutig, dass die Erhöhung der Rettungsdienstkapazitäten notwendig ist."

Deshalb war das Abstimmungsergebnis für den Beschlussvorschlag mit der geforderten Kapazitätserweiterung für die Rettungswache in Ratingen-West auch einstimmig bei Enthaltung der BU. Beim Rettungsangebot für unsere Bürger gibt es kein „jein“, die muss innerhalb der 8-Minuten-Frist gesichert sein“, erklärt Ina Bisani, Sprecherin für die CDU-Fraktion im Sozialausschuss und Mitglied des Kreistages. „Dies ist für Ratingen-West und Tiefenbroich mit dem neuen Standort im Bereich der Kaiserswerther Straße machbar.


Zum Hintergrund der Fortschreibung des Rettungsdienstplans: Der Kreis Mettmann ist Träger des Rettungsdienstes und hat bereits in der letzten Kreistagssitzung einer Fortschreibung des Rettungsdienstplanes für den Kreis Mettmann zugestimmt. Die Überarbeitung wurde zwingend notwendig, da im Jahr 2019 die Bezirksregierung Düsseldorf festgestellt hat, dass die Einhaltung der Hilfsfristen im Kreis Mettmann, im Landesvergleich, nur unzureichend ist. Ein Gutachten im Auftrag des Kreises Mettmann kommt zu dem Ergebnis, dass eine Hilfsfrist von acht Minuten, wie im Landesrettungsdienstgesetz NRW gefordert, kreisweit nicht eingehalten werden kann. Trotz der im Jahr 2017 bereits erfolgten Vorhaltung von weiterer Rettungsressourcen hat sich die Hilfsfrist seit 2017 von 12 auf 14 Minuten erhöht. Aus der Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplans resultiert eine Erhöhung der Vorhaltekapazitäten für die Städte Ratingen und Heiligenhaus. Ratingen ist für beide Städte Träger der rettungsdienstlichen Aufgaben und betreibt in dieser Funktion fünf Rettungswachen an den Standorten Voisweg (Ratingen-Mitte), Im Kreuzfeld (Lintorf), Robert-Zapp-Straße (Tiefenbroich), Linneper Weg (Breitscheid) und Dr.-Julius-Held-Straße (Heiligenhaus). An den Standorten werden Vorhaltezeiten für den wöchentlichen Fahrzeug-Stundenbedarf um 288 Stunden auf 1164 Stunden erhöht. Gleichzeitig wird die Vorhaltezeit für Krankentransporte um 66 Stunden pro Woche reduziert. Die Erhöhung der Stunden resultiert aus dem Anstieg der Notfalleinsätze. Die Reduzierung im qualifizierten Krankentransport resultiert aus der Verlagerung von Krankenfahrten ohne qualifizierte Betreuung zu privatwirtschaftlichen Personentransportunternehmen.