CDU Stadtverband Ratingen

Stadtrat beschließt besseren Pflegestandard für die Ratinger Friedhöfe

Ein einfacher Pflegestandard führte bei den städtischen Friedhöfen in den letzten Jahren zu Attraktivitätsverlust: Wege vergrünen, Bewuchs wuchert dort, wo er für eine gute Begehbarkeit für die oft älteren und manchmal mobilitätseingeschränkten Friedhofsbesucher nicht hingehört, die Grünflächen wirken ungepflegt, Brombeerhecken wachsen wild.  

© CDU Berlin/ Dirk Reitze© CDU Berlin/ Dirk Reitze

Um die Bestattungsgebühren möglichst lange (seit 2015) und trotz Kostensteigerungen konstant zu halten, hatte es die Stadt aufgrund früherer politischer Vorgaben lange mit Service-Level 3 für Wege und Grünflächen versucht und die Bestattungszeiten eingeschränkt. Es gibt 3 Service Levels – 1 ist der höchste – 3 der niedrigste. 
Zukünftig soll es aber so nicht weitergehen – es gab zuletzt auch kritische Hinweise von Besuchern. 

Für die letzte Ratssitzung schlug Bürgermeister Klaus Pesch daher in einer Vorlage eine Verbesserung des Service-Levels für Wege auf „2“ und flexiblere Bestattungszeiten vor. 

Auf den fünf städtischen Friedhöfen finden etwa 650 Bestattungen pro Jahr statt. Das Angebot der Bestattungsformen ist dabei vielfältiger geworden: von der klassischen Sarg- oder Urnenbestattung über Grabfelder bis hin zu Streuwiesen wird in Ratingen eine vielfältige Bestattungskultur für alle religiösen und kulturellen Einstellungen vorgehalten. 

Friedhöfe dienen aber auch für den Besuch Verstorbener oder einfach für Spaziergänge an einem ruhigen, grünen Ort. Dabei spielt nach Ansicht der CDU-Fraktion auch ein gepflegter Zustand der Grünflächen eine wichtige Rolle für das Gesamterscheinungsbild. In seinem mündlichen Vortrag in der Ratssitzung schlug CDU-Fraktionsvize Gerold Fahr vor, auch für Grünflächen und Bäume das Service-Level auf den mittleren Bereich „2“ anzuheben. Die Mehrkosten hierfür seien gering, für die Würde und Aufenthaltsqualität der Friedhöfe aber sei ein einheitlich höherer Pflegezustand für viele Menschen ein Gewinn. Fahr: „Auch mit diesen Verbesserungen, die wir in den nächsten Jahren sukzessive sehen werden, liegen die Ratinger Friedhofsgebühren im Städtevergleich des Bundes der Steuerzahler unverändert im unteren Bereich.“ 

Tatsächlich wird laut Gebührenvergleich in der Ratsvorlage 337/2021 zum Beispiel die Bestattungsgebühr für ein Urnenreihengrab dann 154,59 EUR statt 138,67 EUR betragen. Der Mittelwert des Gebührenvergleichs des Bundes der Steuerzahler für NRW liegt hierfür bei 258,98 EUR. Ähnlich ist es beim Sargwahlgrab: Ratingen kommt zukünftig auf 487,36 EUR, der NRW-Durchschnitt liegt bei 752,93 EUR. Ratingen bleibt also - wie bei allen städtischen Gebühren – sehr günstig. 

Die Argumente überzeugten insbesondere die Fraktion der BU, die dem CDU-Antrag beitrat und so die Standardverbesserung bei Enthaltung einiger anderer Ratsmitglieder eine Mehrheit fand. 

Die Verwaltung wird nun in den nächsten Monaten das Konzept, das unter anderem die Anschaffung eines Heißwassersprühgerätes gegen Grünbelag auf Wegen und die Einstellung von 3 Mitarbeitern vorsieht, umsetzen, so dass ab dem kommenden Jahr die Verbesserungen sichtbar werden.